Aus dem Logbuch von Andy Kuret
Unser Team in Südafrika berichtet: «Obwohl einer der härtesten Lockdowns der Welt in Kraft ist, geht in vielen Elendsgebieten des Landes der Kampf ums Überleben weiter wie immer.»
Eigentlich wäre die Luft auf 10‘000 Fuss über Mosambik so sauber wie in der Schweiz, aber es gilt die Masken- und Desinfektionspflicht im Inneren der weissen Cessna C-182 unserer Partnerorganisation ASAM. Andy Kuret wurde um dringende Flugunterstützung gebeten: Gleich zwei Missionare des kirchlichen Hilfswerkes SAM Ministries mussten zum Arzt. Das Land zu verlassen ist derzeit – während des strengen Lockdowns – praktisch unmöglich. Und der nächste Arzt befindet sich 400 km weit weg, in der Hafenstadt Beira! Selbst dort ist die Versorgung minimal. Gott sei Dank konnte den beiden dort geholfen werden.
«Der Flughafen Beira kam mir vor wie eine Geisterstadt, ist es doch nun kaum mehr als ein Jahr her, seit dem verheerenden Zyklon Idai. Während jener Katastrophe war dieser Flugplatz zum Bersten voll von internationalen Hilfsflügen », reflektiert Andy. «Nun ist kaum ein Mensch zu sehen. Kein Taxifahrer wartet mehr vor dem alten hellgelben Flugplatzgebäude. Internationale Flüge sind gänzlich gestrichen. Gelegentlich verbindet ein Inlandflug die wichtige Hafenstadt mit der Hauptstadt Maputo rund 1‘200 km weiter südlich.»
Betroffen berichtet er davon, dass er aus der Luft immer noch Spuren der Verwüstung des Zyklons sehe. Während der Pilot Bibeln in der lokalen Sprache sowie dringend benötigte Hilfsgüter in der Cessna für den Rückflug verstaut, meint er nachdenklich: «Ob Zyklon oder Virus – es trifft die Ärmsten wieder unglaublich hart. Ich bin froh hier zu sein und da helfen zu können, wo es am Nötigsten ist…»