Lufttransport dringend benötigter Lebensmittel nach Nhamasinguere

Mae Doroteia Mae
Doroteia ist Mutter von drei Kindern und lebt im kleinen Dorf Nhamasinguere, nördlich von Beira. Während mehrerer Tage stieg der Wasserspiegel rund um das Dorf. Eines Morgens war auch die schmale, sandige Strasse zum südlich gelegenen Dorf Janeiro überfl utet. Dann wurde der Himmel immer dunkler. Niederschlag und Windstärke nahmen zu. Je dunkler es wurde, desto verängstigter waren die Menschen; sie erinnerten sich an die Zerstörung der Felder und Häuser durch den Zyklon Idai vor zwei Jahren. Würde es wieder so schlimm werden? Niemand fand Schlaf. Die ersten Dächer fl ogen davon, Wasser strömte in die einfachen Hütten. Familien klaubten die wenigen Habseligkeiten zusammen und suchten bei Nachbarn Unterschlupf. In der Morgendämmerung wurde das Ausmass der Zerstörung schmerzhaft sichtbar. Es war klar, dass Hilfe von aussen dringend nötig war. Aber wer wusste von ihrer Not?

Dr. Costa kennt die Bewohner Janeiros seit Jahren. Es war ihm unmöglich, jemanden dort zu erreichen. Wir organisierten umge- hend einen Flug, um die Lage vor Ort zu erkunden. Im Tieffl ug war schnell ersichtlich, dass Brücken weggerissen wurden und Teile der Naturstrasse überfl utet waren. Dr. Costa nahm georeferenzierte Fotos auf, die nach der Übertragung auf eine digitale Karte die am meisten betroffenen Gebiete deutlich machten. Wir landeten mit dem Helikopter auf einem Feld nahe des Dorfs Nhamasinguere. Nach einigen Wortwechseln mit den Dorfbewohnern war klar: Am nötigsten waren Nahrungsmittel, da alle Vorräte infolge der Niederschläge verdorben waren. Noch am selben Tag konnte Mercy Air eine erste Ladung mit dem Hauptnahrungsmittel Maismehl ausliefern. Die Dorfbevölkerung war ausser sich vor Freude. Wir erfuhren, dass Mae Doroteia 16 Menschen in ihrer Obhut hatte. Nun hatte sie Grund zur Freude: «Ihr habt uns nicht vergessen – Danke, dass ihr uns so schnell geholfen habt!» «Jetzt, wo wir mit dem Nötigsten versorgt sind, können wir uns an den Wiederaufbau machen», fügte ihr Ehemann an.