Mama Busiswe strahlt wieder – dank Brille
Arbeit und Einkommen in den abgeschiedenen Dörfern Afrikas zu erwerben ist eine grosse Herausforderung für viele. In Eswatini, wo 63% der Bevölkerung unter der Armutsgrenze leben, liegt die durchschnittliche Lebenserwartung bei 49 Jahren. Praktisch jedes zweite Kind ist entweder Halb- oder Vollwaise.
Tapfere Grossmutter
Doch Mama Busiswe, 61-jährig, lässt sich nicht runterdrücken von düsteren Statistiken. Sie ist eine der tragenden Pfeiler im Dörfchen Horo, welches eingebettet in den Bergen im nordwestlichen Eswatini liegt. Grund zur Trauer hätte sie schon. “Seit über fünf Jahren bin ich verwitwet” schildert sie. “Meine beiden Töchter und deren Ehemänner sind alle bereits verstorben” erzählt sie mit gesenktem Kopf. “Aber ich habe noch meine sechs Grosskinder – die brauchen mich nun umso mehr, sie gehen alle noch zur Schule.”
Stärker zusammen
Dass man als Gemeinschaft besser voran kommt ist altbekannt in Afrika. So schloss sich Mama Busiswe mit neun anderen Frauen zusammen und gründete ein Projekt: Die Frauengruppe legt ihre kleinen Ersparnisse zusammen und kaufte Legehennen. Nun, ein Jahr später, darf sich das Projekt zeigen lassen! Ihre 75 Hühner produzieren treu ein stetes Einkommen. In den umliegenden Dörfern verkaufen die Frauen Eier und Küken. Das hilft den Müttern und Grossmüttern ihre Familien durchzubringen. Die Gruppe hat auch ein paar behinderte Mädchen angestellt, welche einen äusserst schwierigen Stand in den Dorfgemeinschaften haben.
Brille schenkt neue Hoffnung
Mama Busiswe leitet das Projekt, die Administration und nähte in der Vergangenheit Schuluniformen für Kinder an der Dorfschule. Doch dies ging immer schlechter. Die Sehkraft ihrer Augen ging stetig zurück. Eines Tages musste sie gänzlich mit dem Nähen aufhören. Auch die Abrechnungen des Hühnerprojekts zu schreiben bereitete ihr immer mehr Mühe. Als sie davon hörte, dass das Augenteam vom “Good Shephard Eye Hospital” mit dem Mercy Air Helikopter in ihr Dorf kommt, wusste sie gleich, dass sie es keinesfalls verpassen wollte, ihre Augen untersuchen zu lassen. Die Hoffnung von Mama Busiswe wurde nicht enttäuscht. Die Untersuchungen und Sehtests ergaben, dass sie zum Glück nicht an Grauem Star leidet sondern lediglich eine starke Lesebrille benötigt.