Neue Partner, neues Einsatzgebiet

Südafrikas Limpopo-Provinz liegt ganz im Nordosten des Landes. Der namensgebende Limpopo-Fluss markiert die Grenze zu Simbabwe.

Im Vhembe-Distrikt, an Simbabwe angrenzend, flog der Mercy-Air-Pilot Joel Bärtschi vom 7.–10. Februar 2022 täglich mit drei Teams mit medizinischen Fachkräften, vermittelt durch die Partnerorganisation «Flying For Life»: Ärzte, Hebammen, ein Zahnarzt, eine Augenoptikerin und ein 4-köpfiges Team der Organisation «Tin Soldiers». Für diesen wichtigen Einsatz wurden die Kräfte von Mercy Air vereint eingesetzt: der Turboprop-Flieger brachte die Fachkräfte zum zentralen Ausgangspunkt und der Hubschrauber in die acht Dörfer Tshipise, Ha-Makuya, Folovhodwe, Masisi, Tshiungani, Madimbo, Guyuni und Manenzhe.
Die südafrikanische Organisation «Tin Soldiers» (Zinnsoldaten) hat den Herzenswunsch Menschen, vor allem Kinder, die an «Fibrodysplasia Ossificans Progressiva» (FOP) leiden, ausfindig zu machen und ihnen in ihrer unvorstellbaren Not zu helfen.
FOP ist eine sehr brutale, wenn auch seltene genetische Erkrankung, bei der Muskeln, Binde- und Stützgewebe fortschreitend verknöchern können. Erkrankte sind häufig mit sehr starken Bewegungseinschränkungen belastet. Neue Verknöcherungsschübe können spontan oder ausgelöst durch Verletzungen von Gewebe auftreten und kündigen sich meistens durch schmerzhafte Schwellungen an. Mit der Zeit versteifen sich alle Gelenke in Folge des zusätzlichen Knochens.
FOP wird nicht selten zunächst falsch diagnostiziert, deshalb ist Schulung dringend nötig.
Ein klassisches Indiz für FOP ist das Vorliegen verkrümmter und verkürzter Grosszehen ab der Geburt.
Das hoch motivierte Team der «Tin Sol- diers» hat sich auf die Fahne geschrieben, die Bevölkerung sowie Mediziner über diese brutale Krankheit aufzuklären und die Betroffenen zu unterstützen. In dieser erstmaligen Kampagne in der Limpopo-Provinz war der Mercy-Air-Helikopter von grossem Wert, um das Team mühelos und zeitsparend zu den acht weit verstreuten Kliniken zu fliegen.