Bericht aus Marromeu
Es ist Februar, mitten in der Regenzeit in Mosambik. Die Temperaturen sind heiss, der Sambesi-Fluss ist über die Ufer getreten, und das meiste Land im gesamten Delta ist durchnässt.
Als wir mit unserem ersten medizinischen Flug von Marromeu aus starteten, wussten wir, dass es ein schlammiger Einsatz werden würde. Das medizinische Team landete im knöcheltiefen Schlamm und lief zum nächsten Haus mit etwas trockenem Land, um im Regen mit den Konsultationen zu beginnen. Als das Team die Einheimischen fragte, warum sie dort leben, antwortete einer: „Schauen Sie sich um! Wir haben hier alles, was wir zum Leben brauchen – der Boden ist gut zum Bepflanzen und Ernten, wir sind eine Gemeinschaft.“
Das überflutete Delta hat den Menschen das Reisen erschwert, was den Einsatz eines Hubschraubers noch mehr rechtfertigt. Wir haben neue Dörfer kennengelernt, die aufgrund des Hochwassers und der Abwan-derung der Einheimischen unzugänglich sind. Ein Dorf, Nkuanje, liegt unweit flussabwärts vom nächsten Gesundheitsposten. Wir erhielten eine Nachricht vom örtlichen Dorfgesundheitshelfer (APE) mit der Bitte um Hilfe. Bei unserer Ankunft stellten wir fest, dass der Weg zum Gesundheitsposten unpassierbar ist, da das Flussufer aus klebbrigem Schlamm besteht und mit Krokodilen und Flusspferden übersät ist. Somit kann man den Gesundheitsposten auch nicht mit Kanus erreichen. Trotz der Hitze und des Regens danken wir Gott für die Arbeit, die wir in den Dörfern erbringen dürfen.
Die Arbeitsbedingungen für die medizinischen Teams waren in der Vergangenheit so schwierig, dass wir ein Jahr lang nicht mehr dorthin gingen. Doch unser medizinischer Barmherzigkeitsdienst zahlt sich nun endlich aus. Bei diesem letzten Besuch fingen die Einheimischen an, uns nach der Liebe Gottes zu fragen, die wir ihnen zeigen.
Sarah Bärtschi