Helfen, wo sonst niemand hinsieht
Dr. Pons, was lieben Sie am meisten an Ihrer Arbeit?
Das Erbringen eines zwar kleinen, aber dennoch wirkungsvollen und internationalen Beitrags zur Beseitigung und Prävention von heilbarer Blindheit. Kannst du dir vorstellen, wie erfüllend und befriedigend der Job eines Arztes und Chirurgen sein kann, wenn er Patienten behandelt, die ihr Augenlicht wiedererlangen – und das beinahe täglich? Und Mitglied eines Teams zu sein, das sich jeden Tag bemüht die Einsätze, das Material und die Fertigkeiten zu schärfen und zu verbessern, damit Hilfe direkt und nachhaltig bei blinden Menschen ankommt und das in einem ganzen Land? Weiterbildung und Förderung geschieht meist während Einsätzen, in der Absicht, möglichst viele Helfer zu fördern, damit die Hilfe ausgebaut und weitergehen kann. Und am meisten liebe ich es, Patienten zu sehen, die voller Freude nach Hause gehen, am liebsten zu Fuss und nicht im Sarg.
Und was motiviert Sie, hier zu arbeiten?
Als aktiver und gläubiger Christ helfe ich da, wo niemand sonst hinkommt: bei Menschen, die in Armut und in ländlicher Umgebung im Süden Afrikas leben. Für mich ist das eine lebenslange Berufung.
Haben die Flüge mit Mercy Air Ihre wichtige Arbeit erleichtern können?
Mercy Air und deren Programm „Sight Flight“ brachten mich und meine medizinischen KollegInnen dorthin, wo die älteren, vernachlässigten, armen und blinden Menschen leben. Wir haben Tausende diagnostiziert und fanden eine große Anzahl Menschen erkrankt an grauem Star. Diese transportierten wir zur Operation ins Spital. Nahezu 200 älteren Menschen konnten wir den grauen Star operieren und brachten sie zurück in ihre Dörfer, mit wiederhergestelltem Augenlicht und neuer Vision. Dank den exzellenten Beziehungen der Mercy Air zu anderen Spitälern und Kliniken konnten wir an den verschiedenen Orten Mitarbeiter ausbilden. Das wäre wahrlich nicht möglich gewesen ohne die wichtigen Mercy-Air-Flüge!
Zur Person
Dr. Jonathan Jasper Pons ist Projektleiter und Augenarzt im ländlichen Good Shepherd Hospital, einem CBM-Partner und einem Missionskrankenhaus in Siteki, nahe der Ostgrenze von eSwatini. Er und seine Frau Helen haben hauptsächlich in ländlichen Missionsspitälern im südlichen Afrika gedient. Er stammt ursprünglich aus Südafrika, wo er seinen medizinischen Abschluss machte. Nachdem er in verschiedenen Krankenhäusern in Südafrika und Kanada gearbeitet hatte, ist Dr. Pons heute einer von nur zwei Augenchirurgen in eSwatini. Dr. Pons ist sehr begeistert von der ländlichen Medizin und insbesondere von der Prävention und Behandlung von Blindheit. Sein Engagement erstreckt sich auf Ausbildung, Interessenvertretung im südlichen Afrika und die Forschung. Während seiner Zeit in eSwatini war Dr. Pons maßgeblich an der Einrichtung des Projekts zur Vorbeugung von Blindheit im Good Shepherd Hospital beteiligt, wozu auch lokale Schulungen gehörten. Weitere Projekte wurden unter seiner Anleitung in St. Theresa und im Raleigh Fitkin Memorial Hospital in Manzini eingerichtet. Er hat auch Community-basierte Forschung in Katarakt-Blindheit durchgeführt. Neben der Gesundheit der Augen ist Dr. Pons in verschiedenen Teilen eSwatinis aktiv an der Verbesserung der Ernährungssicherheit und der Betreuung von Waisen beteiligt. Als aktiver Christ sieht es Dr. Pons als „lebenslange Berufung“, den unterversorgten, armen und ländlichen Menschen im südlichen Afrika zu dienen.