Hilfe aus der Luft für Überschwemmungsopfer
Das Grenzgebiet zwischen Malawi und Mosambik wurde von einer schweren Flut heimgesucht. Mercy Air flog dringend benötigte Hilfsgüter in abgeschnittene Dörfer.
Dramatische Situation
«Die Lage im Katastrophengebiet ist dramatisch», schilderte Helikopterpilot Dean Yeoman im Januar 2015 die Situation vor Ort. «Tausende sind vor den Wassermassen auf der Flucht. Hunderte Hütten wurden durch die Flut weggerissen. Die Ernte für das nächste Jahr ist vollständig zerstört. Trinkwasser ist Mangelware und sämtliche Infrastrukturen wie Strassen und Brücken sind schwer beschädigt und unpassierbar.»
Flut aus dem Hochland
Die am stärksten betroffen Regionen befanden sich rund um die Flüsse Shire und Sambesi in Zentralmosambik. Durch enorme Regenmengen im Hochland von Malawi waren weite Gebiete bis zur Mündung der Flüsse in den Indischen Ozean vollständig überflutet. Gemäss amtlichen Angaben waren mehr als 210_000 Menschen auf der Flucht. 176 Menschen fanden in den Fluten den Tod.
Mercy Air hilft aus der Luft
Die Crews von Mercy Air standen im Januar und Februar im Dauereinsatz. Dank der Hilfe aus der Luft konnten täglich Menschen evakuiert und von der Umwelt abgeschnittene Regionen mit überlebensnotwendigen Hilfsgütern versorgt werden. Dies geschah in Zusammenarbeit mit verschiedenen Hilfsorganisationen wie Safe the Children oder Concern International. Mercy Air leistete insgesamt 206 Hilfsflüge. Nebst Katastrophenhelfern wurden mehr als 33 Tonnen Hilfsgüter wie zum Beispiel Erste-Hilfe-Sets, Zelte, Decken und Wasseraufbereitungsanlagen in die betroffenen Regionen geflogen.
Neues Leben in der Flut
Doch trotz einer solchen Katastrophe muss das Leben für die Einheimischen irgendwie weitergehen. So bemerkte Pilot Dean Yeoman während der Verteilung von Hilfsgütern im Dorf Asiate die hochschwangere Isesio. Die 24-jährige Frau war sehr schwach und verlor viel Blut. Es stellte sich heraus, dass sie unter schweren Geburtskomplikationen litt. Bis vor wenigen Tagen hatte Isesio verzweifelt versucht, den nächstgelegenen Sanitätsposten zu erreichen. Doch gegen die Wassermassen hatte sie keine Chance. Umgehend flog Pilot Yeoman die werdende Mutter ins Spital von Mopeia. Dort gebar Isesio kurz darauf ein gesundes Mädchen.